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Corona ändert das Vorsorgeverhalten nur geringfügig

(kunid) Zwei Drittel geben in einer Umfrage von Erste Bank und Wiener Städtischen an, durch die Corona-Krise eher oder gar nicht von finanziellen Einbußen betroffen zu sein. Ein Viertel legte wegen der Corona-Krise jedoch weniger Geld für die Pensions- und Gesundheitsvorsorge zur Seite, nur wenige Menschen haben bei Vorsorge und Versicherungen Ausgaben reduziert.

Beschäftigt man sich mit dem Vorsorgeverhalten der Österreicher, stößt man naturgemäß unweigerlich auf die Frage: Hat sich dieses pandemiebedingt geändert?

Die Erste Bank und die Wiener Städtische sind in einer Umfrage diesen und weiteren Fragen nachgegangen – mit besonderem Fokus auf Auswirkungen der Corona-Krise.

Unter anderem sollten die Teilnehmer über Folgendes Auskunft geben: „Haben Sie bereits nachgedacht, Ihren Lebensstandard durch die Ereignisse während der Corona-Krise zu verändern und Einsparungen in Bereichen des täglichen Lebens vorzunehmen?

Die Bevölkerung könnte hier gespaltener kaum sein: 46 % sagten, sie hätten bereits sehr oder eher intensiv, 52 % eher nicht oder überhaupt nicht intensiv darüber nachgedacht.

Tatsächlich vorgenommene und versuchte „sehr starke“ Einsparungen

Und wo wurden „sehr starke“ Einsparungen tatsächlich vorgenommen oder versucht?

Vor allem bei Kino- und Theaterbesuchen: 49 % antworteten in diesem Sinn.

Ähnlich groß ist der Anteil in Bezug auf Urlaubsausgaben.

Vorsorge und Versicherungen scheinen hingegen weniger das Ziel massiver Kürzungen zu sein. Nur rund jeder Achte machte entsprechende Angaben.

Nur wenige haben Abschluss wegen Corona verschoben

Dazu passt, dass nur 15 % angaben, wegen Corona den an sich geplanten Abschluss von Vorsorgeprodukten verschoben zu haben. 78 % sagten, bei ihnen sei dies nicht der Fall gewesen.

Verschiebungen im Sparverhalten selbst gibt es offenbar teils dennoch: Für 23 % war die Corona-Krise ein Grund, weniger Geld für die Pensions- und Gesundheitsvorsorge zur Seite zu legen. 8 % haben ihre Sparbeträge hingegen sogar erhöht. Die große Mehrheit von 64 % berichtet von keiner Veränderung.

Letzteres korreliert mit dem Ergebnis, dass 68 % angeben, eher nicht oder überhaupt nicht von coronabedingten finanziellen Einbußen – wie etwa Kurzarbeit, Jobverlust, Umsatzrückgängen – betroffen zu sein.

Im Median 100 Euro monatlich für Alters- und Gesundheitsvorsorge

58 % gaben an, das Sparbuch oder eine Sparkarte für die persönliche finanzielle Vorsorge zu nutzen, die Lebensversicherung kommt mit 42 % ebenfalls auf einen hohen Anteil, knapp gefolgt vom Bausparvertrag (39 %).

Im Durchschnitt werden laut der Umfrage monatlich 161 Euro für die private Pensions- und Gesundheitsvorsorge zur Seite gelegt; bei Männern sind es 204 Euro, bei Frauen wesentlich weniger, nämlich nur 110 Euro. Der Median liegt bei 100 Euro.

Spontan befragt, was unter finanzieller Vorsorge verstanden wird, nennen übrigens 33 % Sparen bzw. die Schaffung finanzieller Rücklagen. Platz zwei belegt mit 21 % die Pensions- und Altersvorsorge. Danach folgt der Kauf von Fonds, Wertpapieren oder Aktien (13 %).

Kopf hoch!

Während der Großteil der Befragten kaum oder gar nicht unter finanziellen Einbußen durch Corona zu leiden scheint, blickt nichtsdestoweniger ebenso ein Großteil mit einem gewissen Pessimismus in die nahe Zukunft.

„Glauben Sie, dass sich die wirtschaftlichen Verhältnisse und die Lebensqualität in Österreich in den kommenden Monaten eher verbessern oder eher verschlechtern wird?“

Satte 67 % rechneten mit einer Verschlechterung, nur 8 % mit einer Besserung; die übrigen 23 % sind unschlüssig.

Bleibt uns noch zu wünschen: Kopf hoch und durch!

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