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Erste Schätzung zu Katastrophenschäden 2022

(kunid) 260 Milliarden entfielen auf Naturkatastrophen. Besonders hohe Schäden hinterließ Hurrikan Ian. In Frankreich war eine Hagelsturmserie mit versicherten Marktschäden von fünf Milliarden Euro nach SRI-Schätzungen die schwerste, die jemals beobachtet wurde.

Das Swiss Re Institute (SRI) hat eine erste Schätzung zum weltweiten Katastrophengeschehen 2022 veröffentlicht.

Die wirtschaftlichen Schäden beliefen sich den vorläufigen Zahlen zufolge auf 268 Milliarden US-Dollar (umgerechnet 254,4 Milliarden Euro zum Kurs vom 2. Dezember).

Versichert waren Schäden in Höhe von 122 Milliarden Dollar (115,8 Milliarden Euro).

Beide Werte liegen unter jenen des Vorjahres – nämlich um 12 bzw. 7 % –, aber über dem Schnitt der vorangegangenen zehn Jahre.

Entwicklung in den letzten zehn Jahren

In den vergangenen zehn Jahren ist die Summe der Versicherungsschäden pro Jahr um durchschnittlich 5 bis 7 % gestiegen, stellt das SRI fest.

Und es fügt hinzu: 2022 ist das zweite Jahr in Folge mit geschätzten Versicherungsschäden von insgesamt mehr als 100 Milliarden US-Dollar (94,9 Milliarden Euro) gewesen.

Die Rück-/Versicherungswirtschaft hat dieses Jahr rund 45 % der wirtschaftlichen Schäden getragen – weltweit besteht also eine große Deckungslücke.

260 Milliarden Dollar Schaden durch Naturkatastrophen

Naturkatastrophen waren 2022 für wirtschaftliche Schäden im Ausmaß von 260 Milliarden US-Dollar (246,8 Milliarden Euro) verantwortlich, versichert waren Schäden im Umfang von 115 Milliarden US-Dollar (109,2 Milliarden Euro).

„Die städtische Entwicklung, die Anhäufung von Werten in katastrophengefährdeten Gebieten, die Inflation und der Klimawandel sind Schlüsselfaktoren, die dazu führen, dass Extremwetter zu immer höheren Naturkatastrophenschäden führt“, sagt Martin Bertogg, Head of Catastrophe Perils bei Swiss Re.

„Als vor 30 Jahren Hurrikan Andrew zuschlug“, so Bertogg weiter, „hatte nie zuvor ein Ereignis Schäden von 20 Milliarden US-Dollar verursacht, doch mittlerweile gab es allein in den letzten sechs Jahren sieben solcher Hurrikane.“

Hurrikan Ian und weitere schadenintensive Ereignisse

Hurrikan Ian war mit 50 bis 65 Milliarden US-Dollar (47,4 bis 61,7 Milliarden Euro) an versicherten Schäden die teuerste Naturkatastrophe dieses Jahres. Das sind laut den Schätzungen des SRI die zweithöchsten versicherten Schäden überhaupt in den „Sigma“-Statistiken, nach Hurrikan Katrina 2005.

Das SRI hebt noch einige weitere Naturkatastrophen des Jahres hervor:

Europa wurde im Februar von Winterstürmen getroffen, die zu versicherten Schäden in einer geschätzten Höhe von mehr als 3,7 Milliarden US-Dollar (3,5 Milliarden Euro) führten.

Im Februar und März lösten sintflutartige Regenfälle in Australien weiträumige Überschwemmungen aus; nach aktuellen Schätzungen hat es sich mit vier Milliarden US-Dollar (3,8 Milliarden Euro) um die teuerste Naturkatastrophe in der Geschichte des Landes gehandelt.

Neben zahlreichen kleinen bis mittleren Hagel- und Gewitterstürmen in den USA kam es zu einer Hagelsturmserie in Frankreich, die mit versicherten Marktschäden in Höhe von fünf Milliarden Euro nach SRI-Schätzungen die schwerste war, die jemals beobachtet wurde.

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