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Mehr als 30.000 Wintersportverletzte müssen ins Krankenhaus

(kunid) Wer seine Skitage entspannt genießen möchte, sollte sich im Vorfeld gut vorbereiten. Rücksichtnahme, passende Ausrüstung und die richtige Risikoeinschätzung können Unfälle verhindern. Denn die Zahl ist erschreckend: Alljährlich verletzen sich mehr als 30.000 Wintersportler so schwer, dass sie im Krankenhaus behandelt werden müssen.

Zu viele Skifahrer verletzen sich alljährlich auf heimischen Pisten: Durchschnittlich sind es rund 30.000 Skifahrer und Snowboarder. Zum Vergleich: 2018 waren es 30.900 Fälle und vor fünf Jahren belief sich die Zahl auf 28.000 Verletzte.

Statt zu sinken, steigt die Zahl der Unfälle also. Knapp sechs von zehn Verletzungen sind Knochenbrüche, gefolgt von Sehnen- und Muskelverletzungen sowie Prellungen. Zu den häufigsten Unfallursachen zählen zu hohe Geschwindigkeiten und geringe körperliche Fitness.

Um Verletzungen vorzubeugen, ist die Ausrüstung sehr wichtig – das allein aber ist zu wenig. „Die Kenntnis der FIS-Verhaltensregeln und ein gutes Warm-up vor der ersten Abfahrt gehören unbedingt auch dazu“, so Kurt Svoboda, Präsident des österreichischen Versicherungsverbandes VVO.

Skibrille angepasst an Wetterbedingungen

Oft ist die Sicht beim Skifahren durch Schneekristalle, Fahrtwind oder Reflexionen der Sonne getrübt. Auf der Piste ist die Skibrille daher ein wichtiger Begleiter, diese sollte aber an die Wetterbedingungen angepasst werden.

Ausschlaggebend ist die farbliche Tönung der Brille: Gelbe oder orange Brillengläser sind vor allem bei Nebel ratsam, diese lassen die Umgebung kontrastreicher erscheinen.

Bei Sonnenschein ist hingegen von solchen Brillen abzuraten, da die Blendungsgefahr steigt.

Skidiebstahl: Leichter Anstieg der Anzeigen

„Die körperliche Unversehrtheit steht im Vordergrund. Darüber hinaus sollte aber auch auf das eigene paar Lieblingsski geachtet werden“, so KFV-Direktor Othmar Thann.

Rund 4.300 Anzeigen von Skidiebstahl meldet das Bundeskriminalamt im Jahr 2018.

Untersuchungen des KFV zeigen, dass lediglich zwischen 1 und 3 % der Skifahrer ihre Skier abgesichert abstellen.

Die von Skifahrern beliebteste Sicherungsvariante ist dabei das voneinander getrennte Abstellen der Skier.

Auf Ladungssicherung achten!

Wer sich mit dem Auto in das Urlaubsskigebiet aufmacht, ist gut beraten, auch auf die eigene Sicherheit der Ladung zu achten.

Die Sicherung der Sportgeräte wird leider häufig zur Nebensache –mitunter fatalen Folgen bei einem Unfall.

Wie kann man also Unfällen generell vorbauen?

Tipps für ein sicheres Skivergnügen

Ausdauer, Kraft und Gleichgewicht sind die Basis für ein gelungenes Skivergnügen. Diese Fähigkeiten sollten bereits vor der Skisaison trainiert werden.

Wenn Sie Anfänger sind, sich unsicher fühlen oder einfach nur Ihre Fahrtechnik auffrischen wollen: Besuchen Sie einen Skikurs oder nehmen Sie Einzelstunden.

Besondere Vorsicht ist bei eisigen Verhältnissen geboten: Die Sturzgefahr ist dann erhöht und der harte Aufprall führt häufiger zu schwereren Verletzungen.

Runter vom Gas – besonders, wenn andere Skifahrer auf der Piste unterwegs sind.

Das richtige Material

Ein Helm sollte selbstverständlich sein. Für Kinder gilt in den meisten Bundesländern bis zum vollendeten 15. Lebensjahr jedenfalls die Helmpflicht.

Dringend angeraten sind auch ein jährliches Skiservice und eine alljährliche Bindungsüberprüfung.

Beim Verleih sollte ein Ski gewählt werden, der zum eigenen Können passt: Für viele Skifahrer ist ein Race Carver nicht die beste Wahl.

Damit es gar nicht erst zu Notfällen kommt

Rufen Sie im Notfall den Alpin-Notruf 140 oder die Euro-Notrufnummer 112. Unfallgeschehen und -ort sollten dabei möglichst genau geschildert werden. Bewahren Sie Ruhe und folgen Sie den Anweisungen und warten Sie am Unfallort, bis Hilfe eintrifft. Wenn Sie keinen Empfang haben und der Notruf nicht verbunden wurde: Schalten Sie Ihr Handy aus und gleich wieder ein. Statt dem PIN-Code geben Sie nun die Nummer 112 ein. Das Mobiltelefon sucht automatisch das Mobilfunknetz mit dem besten Empfang und stellt die Verbindung zur nächsten Sicherheitszentrale her.

Damit es aber gar nicht erst zu Unfällen kommt, sollte man unbedingt aktuelle Wetter- und Lawinenwarnungen beachten.

Auch gilt: Bleiben Sie unbedingt im gesicherten Skiraum. Alles, was nicht als Skipiste oder Skiroute gewidmet ist, ist freier Skiraum. Er ist weder markiert noch präpariert, nicht kontrolliert und birgt große Risiken.

In diesem Sinne: Kommen Sie gut durch die Skisaison!

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