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Wir Österreicher sitzen oftmals „Pensionsmythen“ auf

(kunid) Jedem zweiten Befragten einer aktuellen Studie von Wifo und Gallup bereitet die finanzielle Absicherung im Alter Sorgen. Auch wird für die Zukunft im Schnitt mit einem deutlich späteren Pensionsantritt gerechnet. Die Österreicher machen sich zudem Gedanken, wie sie ihren Lebensstandard auch in der Pension behalten können.

Im Wettstreit „Meinung vs. Daten“ schätzen viele Österreicher die Fakten zur Pension falsch ein, wie eine neue Umfrage von Wifo und Gallup beweist.

Konkret glaubt knapp die Hälfte der Österreicher, dass die durchschnittliche Alterspension von Arbeitnehmern im Bereich von 1.000 bis 1.500 Euro angesiedelt ist.

Damit liegt ein Großteil der Befragten auch richtig, tatsächlich beträgt sie nämlich (2018) brutto 1.324 Euro pro Monat (einschließlich Invaliditäts- und Berufsunfähigkeitspension ab Regelpensionsantrittsalter).

Mehr als ein Drittel (38 %) schätzt die Durchschnittspension demgegenüber auf mehr als 1.500 Euro – und damit merklich höher ein, als sie ist.

Hälfte schätzt Entwicklung der Durchschnittspension falsch ein

Wie hat sich die durchschnittliche Pension in den letzten 40 Jahren entwickelt? 6 % meinen, dass sie stark gestiegen ist, weitere 46 %, dass sie zumindest „etwas“ gestiegen ist.

Die durchschnittliche Pension ist laut Wifo tatsächlich real um 1,3 % pro Jahr – auf aktuell 1.175 Euro – gewachsen. Die Alterspension allein ist real um 0,9 % gewachsen.

Der durchschnittliche Bruttolohn unselbstständig Erwerbstätiger hat zwar auch zugelegt, aber weniger stark als die Pension, nämlich um 0,6 %/Jahr. Auch hier lag die Mehrheit (67 %) der Befragten richtig.

Etwa jeder Zweite findet: Der Lebensstandard ist gestiegen

Dass sich der Lebensstandard für die Erwerbstätigen in den letzten 40 Jahren verbessert hat, meinen 50 %. Weitere 29 % finden, dass er für diese gleichgeblieben ist.

Dass er sich für die Pensionisten verbessert hat, glauben 41 %.

Eine Verschlechterung des Lebensstandards für Erwerbstätige meinen 28 % zu erkennen. 34 % glauben, dass er sich für Pensionisten negativ entwickelt hat.

Wann ist Pensionsantritt?

Im Durchschnitt glauben die Befragten, dass Männer mit 62,8 Jahren den Ruhestand antreten, Frauen mit 59,0 Jahren.

Tatsächlich tun dies Männer laut Wifo im Schnitt mit 61,5 Jahren, Frauen mit 59,4. Langfristig haben sich diese Werte bislang nur marginal erhöht: Innerhalb der letzten 40 Jahre um weniger als ein Jahr.

Bei den Alterspensionen allein zeigt sich ein etwas anderes Bild: De facto erhöhte sich das tatsächliche Pensionsantrittsalter zwischen 1978 und 2018 bei den Alterspensionen der Frauen um 0,2 auf 60,4 Jahre, bei den Männern reduzierte es sich um 0,8 auf 63,2 Jahre.

Künftig deutlich späterer Pensionsantritt?

Mit welchem Alter werden die Österreicher 2060 in Pension gehen? Um einiges später als heute, so der Tenor der Umfrageergebnisse.

Bildet man die Durchschnittswerte aus den Antworten der Befragten, so wird nach deren Einschätzung das gesetzliche Antrittsalter der Männer 68,4 Jahre, jenes der Frauen 65,4 Jahre betragen – und das faktische Antrittsalter 67,3 bzw. 64,3 Jahre.

Das Wifo hält das für zu hoch gegriffen: Erwerbsprognosen ergeben, dass das tatsächliche Pensionsantrittsalter der Männer von aktuell 61,5 Jahre langfristig um bis zu 2 Jahre steigt, jenes der Frauen von 59,4 Jahre um bis zu 4 Jahre. Je nach Szenario könnte es bei Männern auch gleichbleiben und bei Frauen sogar bei nur 59,2 Jahren liegen.

Langfristige Finanzierbarkeit des Systems

77 % der Befragten nehmen an, dass es in 40 Jahren mehr Pensionisten geben wird. Das deckt sich mit der Wifo-Prognose, die für 2060 mit rund 2,85 bis 3,5 Millionen Pensionisten rechnet. Ob die Pensionen dann trotzdem finanzierbar sein werden?

28 % sagen: Ja – weil die Menschen später in Pension gehen und geringere Pensionen bekommen werden. 26 % sagen: Ja – falls weitere Reformen vorgenommen werden. Aber 18 % kalkulieren mit einer langfristigen Unfinanzierbarkeit.

Die erschreckende Zahl zuletzt: Die eigene finanzielle Absicherung im Alter macht 45 % der Befragten Sorgen. Jeder zweite macht sich also Sorgen.

Daher: Kontaktieren Sie gleich Ihren Berater – er weiß und bespricht mit Ihnen, wie Sie am besten vorsorgen können.

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